HOLZBEHANDLUNG IN DEINEM CAMPER

Ob Vollholz oder Plywood aus Pappel oder Birke. Holz im Camper tut gut. Es lässt sich wunderbar mit Ölen & Lacken schützen. Voraussetzung: Sie sollten umweltfreundlich & wohngesund sein und die Raumluft nicht belasten. Hier einige Tipps & Hinweise, worauf man achten sollte. 

Artikelinhalt:

  • Einleitung zum Thema – Raumluftfeuchte im Campervan
  • Emissionen im Camper – worauf ist zu achten?
  • Vollholz & Plywood im Camper behandeln
  • Oberflächen ölen – kurze Anleitung
  • Welchen Einfluss haben die Temperaturen?
  • Selbstentzündungsgefahr von Ölen – was heißt das?
  • Welches Produkt passt zu meinem Projekt?

Den Innenraum eins Campervans reisetauglich und langlebig auszubauen, ist handwerklich ein aufwendiges Projekt. Die passende Isolierung und Dämmung ist das A und O, um spätere Schwitzwasserprobleme an Kältebrücken in den Griff zu bekommen. Nasse Kleidung, Wasserdampf vom Kochen und nicht zuletzt Flüssigkeit, die wir ausschwitzen – das alles führt auf wenigen Quadratmetern zu einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Und überall dort, wo Oberflächen untypisch kalt sind, wird sich diese Feuchtigkeit aus der Raumluft niederschlagen und als Kondenswasser abtropfen. Besonders kritisch sind Fenster, aber auch unisolierte oder wenig gedämmte Metallflächen. Um Schimmelbildung an unzureichend hinterlüfteten Einbauten zu vermeiden, muss konstruktiv viel beachtet werden.

Eins vorweg: Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Camper lässt sich durch eine Oberflächenbeschichtung nicht lösen - aber sie ist trotzdem wichtig. Stark geschlossenporige Holzbeschichtungen, einseitig aufgetragen,  würden unweigerlich von Feuchtigkeit unterwandert werden, sich milchig färben und am Ende sogar abblättern. Daher sind diffusionsoffenere Oberflächenschutzsysteme in der Regel die bessere Wahl für hölzerne Camperausbauten & Möbel. Moderne Lacke auf Wasserbasis, vor allem aber natürliche Öle & Wachse sind „offen für die Diffusion“ und haben einen klaren Vorteil gegenüber herkömmlichen Lösemittellacken. Ob man sich für einen Lack oder Öl entscheidet, ist an dieser Stelle eher eine Glaubensfrage und natürlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

EMISSIONEN IM CAMPER – WORAUF IST ZU ACHTEN?

Wichtig ist das Thema Emissionen in einem Camper. Das Leben findet hier auf kleinstem Raum statt. Und wenn das Fahrzeug nicht als Daily-Driver genutzt wird, kann es auch zu langen Standzeiten kommen, in denen es meist keine ausreichende Luftzirkulation gibt. Insofern sollten die Oberflächenbeschichtungen auch hohe Raumluftkriterien erfüllen. Unsere Lacke & Öle sind raumluftgeprüft und erfüllen durchwegs die strengen DiBT-Anforderungen aus Deutschland und/oder die baubook-Vorgaben, die für ökologisches Bauen in Österreich gelten.

Bedenkliche Emissionen sind vom charakteristischen Ölgeruch strikt zu trennen. Dieser typische Geruch entsteht während der oxidativen Trocknung des Öls und er kann sich nur durch intensives Lüften in den ersten Tagen nach dem Ölen verflüchtigen. Banal ausgedrückt ist es vergleichbar mit dem Geruch von Knoblauch: Dieser ist zunächst unangenehm, aber keineswegs gesundheitsbedenklich. Doch natürlich muss jeder dieses Thema für sich bei der Produktauswahl miteinbeziehen. 

Alle anderen Auswahlkriterien unterscheiden sich nicht von denen, die für Möbel gelten: Wie soll die Optik sein? Rohholzartig, bunt oder eher naturbelassen? Oder haptisch: Soll das Holz fühlbar sein oder sich eher geschmeidig und wachsig anfühlen? Und nicht zuletzt die Frage, was geschützt werden soll: Sind es dekorative Verkleidungselemente und Fronten oder ggf. die Arbeitsplatte, auf der gearbeitet und gekocht wird.

Einen guten Überblick zu unseren Empfehlungen gibt die nachfolgende Tabelle.  

VOLLHOLZ & PLYWOOD IM CAMPER-VAN BEHANDELN

Bevor wir Dir weitere Tipps geben, eins kurz vorweg: Neben Öl kannst Du auch Lacke verwenden, um Deine Campingboxen, Möbel oder Innenverkleidung aus Holz zu schützen. Jede Methode bleibt stets Geschmacksache. Möchtest Du die Maserung der Holzplatte überdecken, greifst Du am besten zu einem filmbildenden Buntlack. Sollen die holzeigenen Strukturen sichtbar bleiben, bieten sich Öle an, die das Holz von innen heraus schützen. Je nach Dichte und Saugfähigkeit benötigt das Holz dafür mehr oder weniger Öl, wobei sich Sperrholz vergleichsweise durstig verhält. Die meisten Holz-& Holzwerkstoffe im Camper werden geölt und haben nicht zuletzt wegen ihrer Reparaturfreundlichkeit Vorzüge. Daher fällt dieser Blog auch etwas „öllastig“ aus:

OBERFLÄCHEN ÖLEN - KURZE ANLEITUNG & TIPPS

Ganz gleich, ob es sich um neues, unbehandeltes Massivholz oder Sperrholz handelt: Die Oberfläche muss trocken, sauber, fest und trennmittelfrei sein. Abblätternde Anstriche müssen ganz entfernt werden, damit das Öl eindringen kann. Das Holz sollte abgestuft geschliffen werden – wir empfehlen den Endschliff mit einer Körnung 180.

Die Anwendung von Holzölen ist recht simpel. Das Öl wird einfach mit dem Pinsel, der Rolle oder einem Lappen in Maserrichtung gleichmäßig dünn aufgetragen. Nach kurzer Einwirkzeit wird überschüssiges Öl, das nicht ins Holz eingezogen ist, abgenommen und auspoliert. Der häufigste Fehler ist, den Überschuss nicht oder zu spät abzuwischen. Die Folge kann eine klebrige Oberfläche sein.

Je nach Öl-Typ und Einsatzgebiet reichen ein bis zwei Öl-Aufträge schon aus. Wenn Du ein zweites Mal ölst, sollte der Erstauftrag schon einige Stunden durchgetrocknet sein. Außerdem ist ein Zwischenschliff vor dem zweiten Ölauftrag nicht nötig. Eine Ausnahme bildet hier das Rohholzeffekt-Öl „Scandic-Oil“ auf Wasserbasis.

In der Regel benötigt das Öl einige Tage, bis es komplett im Holz ausgehärtet ist. Während dieser Zeit sollte die frisch geölte Oberfläche schonend behandelt, vor Wasser geschützt und nicht feucht gepflegt werden. Gutes Lüften und Tageslicht fördert eine schnelle Durchhärtung - und auch das Wetter muss stimmen.

WELCHEN EINFLUSS HAT DIE TEMPERATUR?

Wenn Du gerade die Behandlung der Holzflächen in Deinem Camper-Van planst, berücksichtige bitte auch das Wetter. Die Temperatur hat einen erheblichen Einfluss auf die Trocknung des Lacks oder des Öls. Wenn es zu feucht oder zu kalt ist, verzögert sich im besten Fall die Trocknung. Ist es zu heiß, „ziehen“ die Anstriche zu schnell an. Ein Öl würde es womöglich gar nicht mehr bis ins Innere des Holzes schaffen. Es ist also keine gute Idee, bei saunahaften Temperaturen und auf sonnenerhitztem Holz zu streichen. Im Allgemeinen liegen die idealen Temperaturen zwischen +15 und +25 Grad Celsius.

Aber auch nachts sollte es schon wärmer sein als +8 Grad Celsius. Im Frühsommer kann es nachts noch empfindlich kalt sein, was oft nicht beachtet wird. Das kann Folgen haben: Tagsüber liegen die Temperaturen im zweistelligen Bereich und im Camper sind sie nochmals höher. Die Poren des Holzes sind weit geöffnet und sehr aufnahmefähig, das Öl zieht tief ein. Perfekt – so soll es sein! Doch nachts kühlt es sich empfindlich ab. In diesem Fall neigen die Poren dazu, sich zusammenzuziehen. Dabei drücken sie das frische Öl wieder heraus, welches sich dann als „Öl-Perlen“ auf der Oberfläche absetzt.   

Meist findet dieses Phänomen in den ersten Tagen während der oxidativen Trocknung des Öls statt. Doch ist das Öl erst einmal voll durchgehärtet, wird es den Ort seiner Imprägnierung selbst bei starken Temperaturschwankungen nicht mehr verlassen.  

Tipp: Frisch geölte Oberfläche beobachten und Öl-Perlen sofort abnehmen und auspolieren.

SELBSTENTZÜNDUNGSGEFAHR BEI ÖLEN – WAS HEISST DAS?

Auf Verpackungen von oxidativ trocknenden Holzölen lest ihr immer den Hinweis der Selbstentzündungsgefahr. Eins vorweg: Das Öl an sich ist nicht selbstentzündend. Vielmehr sind es ölgetränkte Tücher oder Schwämme, die sich durch Wärmestau selbst entzünden können. Denn natürlich trocknende Öle härten durch die Aufnahme von Luftsauerstoff aus. Dabei entsteht Wärme, die normalerweise an die Umgebung abgegeben wird und völlig ungefährlich ist. In ölgetränkten und zusammengeknüllten Lappen, Tüchern oder Schwämmen kann die Wärme jedoch nicht entweichen, sodass sie sich im ungünstigsten Fall entzünden können. Ölige Tücher oder Lappen solltest Du daher niemals achtlos liegen lassen, sondern mit Wasser durchnässt im Freien aufhängen und trocknen lassen. So behandelt können sie nach dem Trocknen ohne Gefahr entsorgt werden. Alternativ können ölgetränkte Lappen und Schwämme auch luftdicht in einem Glasgefäß verschlossen werden. Lacke oder Öle auf Wasserbasis neigen übrigens nicht zur „Selbstentzündungsgefahr“.

WELCHES PRODUKT PASST ZU MEINEM PROJEKT? 

OLI-NATURA Öle &  Lacke für den Holzausbau im Campervan

Wenn Sie ein Öl oder Lack kaufen möchten, erscheint Ihnen die Auswahl zunächst riesig und unüberschaubar.

Einen guten Überblick zu unseren Empfehlungen gibt die nachfolgende Tabelle. Ausgesuchte Produkte findest Du die in diesem Flyer.

Du hast noch Fragen zu unseren Produkten? Dann sprich uns einfach an, wir sind bei Fragen gerne für Dich da, telefonisch unter 037208/84-488, E-Mail unter faq@oli-lacke.de oder schreibe uns eine DM via Instagram @oli_natura_